Konzeption- Systemisches Clearing

Beim systemischen Clearing werden die Probleme, die Ressourcen und die Entwicklungsbedürfnisse und eines Kindes und seiner familiären und sozialen Bezüge erfasst. Auf der Grundlage einer gründlichen Exploration und Dokumentation werden Empfehlungen ausgesprochen, wie und mit welchen Angeboten dem Hilfe- und Entwicklungsbedarf des Kindes und seiner Familie entsprochen werden sollte.

Adressat*innen: Kinder und Jugendliche mit zahlreichen, vielfältigen und massiven sozial-emotionalen Problemen und Verhaltensauffälligkeiten, Familien mit unklaren, wechselhaften und komplexen Lebens- und Beziehungsstrukturen, Familien, die bereits zahlreiche Hilfsangebote durchlaufen haben, ohne dass sich ihre Selbstwirksamkeit und Steuerungsfähigkeit deutlich erhöht haben.

Ziel: Ziel des Clearings ist es, auf der Grundlage einer fundierten Exploration und Analyse zu aussagefähigen Erkenntnissen darüber zu gelangen, welcher Hilfe- und Entwicklungsbedarf besteht und mit welchen Maßnahmen und Angeboten man diesem sinnvoll begegnen kann.

Vorgehen: Zunächst werden die Sichtweisen aller Beteiligter mit Hilfe unterschiedlichster Methoden der Exploration (Gespräche, Interaktionsbeobachtung, Hospitation, diagnostische Verfahren, Aktenstudium etc.) erhoben. Die so gewonnenen Erkenntnisse und Hypothesen werden mit den Beteiligten, dem/der Auftraggeber*in, im Fachteam und ggf. mit hinzugezogenen Fachleuten beraten. In Zusammenarbeit mit der betroffenen Familie werden Empfehlungen darüber ausgesprochen, welche Maßnahmen notwendig, sinnvoll und erfolgversprechend sind, um den Hilfebedarf eines Kindes und/oder einer Familie abzuwenden. Dabei ist die Beteiligung des betroffenen Kindes und seiner/ihrer Eltern sowie die Einhaltung der Schweigepflicht unverzichtbar.

Evaluation: Die Wirksamkeit und Wirkung des Clearings wird im Fachteam und im Auswertungs- bzw. Hilfeplangespräch mit der Familie und dem öffentlichen Träger überprüft.

Dauer und zeitlicher Umfang, Kosten, Organisatorisches: Dauer und Umfang des Clearings richten sich ganz individuell nach Art und Komplexität der Aufgabenstellung. In der Regel sollte ein systemisches Clearing über 10 Wochen mit einem Stundenkontingent von 50 Fachleistungsstunden ausreichen, um zu einer aussagekräftigen Einschätzung zu gelangen. Bei einer akuten Gefährdung muss ein Clearingbericht entsprechend zeitnah vorliegen.

Zukunft gelingt gemeinsam