Systemische Beratung

Systemische Beratung sieht Rat- und Hilfesuchende als „Expert*innen in eigener Sache“. Die Grundhaltung ist von Akzeptanz und Wertschätzung geprägt. In der praktischen Arbeit orientieren wir uns an den Stärken, Erfolgen und Ressourcen der Menschen und arbeiten gemeinsam mit ihnen an konkreten, kurz- und mittelfristig erreichbaren und individuell passenden Lösungen für Probleme. Dabei beziehen wir die Beziehungen und die familiäre und institutionelle Lebenswelt des/der Einzelnen oder der Familie mit ein und versuchen, die dort vorhandenen Unterstützungsmöglichkeiten optimal zu nutzen.

Adressat*innen: Die systemische Beratung mit ihren spezifischen theoretischen Grundannahmen, ihrem Menschenbild und ihrer Methodik findet in nahezu allen Aufgabenfeldern erzieherischer Hilfen Anwendung: in der SPFH, in der Elternberatung im Rahmen von Erziehungsbeistandschaften, in Diagnostik und Clearing oder auch in der Beratung im Zwangskontext. Auch mit einzelnen Personen kann eine systemische Beratung durchgeführt werden.

Ziel: Ziel der systemischen Beratung ist es, die Sichtweisen der Ratsuchenden zu erweitern und zu Lösungen zu kommen, die ihre Selbstwirksamkeit und Autonomie fördern, damit professionelle Hilfe langfristig verzichtbar wird.

Vorgehen: In einer Eingangsphase werden eine stabile Arbeitsbeziehung aufgebaut, Probleme und Ressourcen des Systems gründlich erfasst, Aufträge geklärt, Ziele und Arbeitskontrakte formuliert. In der Arbeitsphase wird an diesen Zielen unter Einbeziehung des sozialen Umfelds, mit Konzentration auf die Ressourcen und Stärken der Beteiligten und mit systemischen Methoden (Fragetechniken, Genogramm, Familienbrett) intensiv gearbeitet. In einer Abschlussphase geht es um die Stabilisierung der erreichten Fortschritte, die Ablösung von dem/der Berater*in, die Erkundung und Anbindung von Unterstützungsmöglichkeiten im Umfeld und die Besprechung von Handlungsstrategien für den Fall, dass wieder Probleme auftreten könnten.

Evaluation: Zielerreichung und Wirksamkeit werden in regelmäßigen Abständen im Rahmen von Hilfeplangesprächen überprüft.

Dauer und zeitlicher Umfang, Kosten, Organisatorisches: Dauer und Umfang der systemischen Beratung richten sich individuell nach dem Bedarf und den Zielen der Familie und werden im Hilfeplangespräch vereinbart. Die Finanzierung des Angebots erfolgt über die Fachleistungsstunde.

Zukunft gelingt gemeinsam