5. September 2025
Unter dem Motto: „Zukunft gestalten – gemeinsam stark für Kinder und Jugendliche“ lud die Evangelische Jugendhilfe Münsterland (EJHM), im Rahmen der landesweiten Woche der Erziehungshilfe in Nordrhein-Westfalen, zum Tag der offenen Tür, in ihre Räumlichkeiten in Stadtlohn, ein. Zahlreiche Gäste, darunter Fachkräfte, Schüler:innen, Vertreter:innen aus Politik, Verwaltung und Jugendhilfe nutzten die Gelegenheit, Einblicke in die Praxis moderner Erziehungshilfen zu erhalten und mit den Akteur:innen der Jugendhilfe in den Dialog zu kommen.
Was bedeutet eigentlich „Hilfe zur Erziehung“ im Alltag? Welche Herausforderungen bewältigen Kinder und Jugendliche, die auf Unterstützung angewiesen sind? Und wie arbeiten Fachkräfte in diesem sensiblen und anspruchsvollen Bereich? Auf diese und viele weitere Fragen lieferte der Tag in Stadtlohn konkrete und lebendige Antworten. Im Zentrum des Programms standen Gesprächsrunden mit Jugendlichen, pädagogischen Mitarbeitenden und Kooperationspartner:innen, die offen und reflektiert über ihre Erfahrungen berichteten. Besucher:innen konnten sich zudem bei Führungen durch die neuen Räume und die nahgelegene Wohngruppe Stadtlohn ein Bild vor Ort machen.
Ein praktischer Impulsvortrag zum Thema „Gewalt & Jugend“, sowie ein Podiumsgespräch über die Zukunft der Jugendhilfe als kommunale Aufgabe luden zum Perspektivwechsel und zur aktiven Diskussion ein. Ein gelingendes Hilfesystem lebt von verlässlicher Kooperation. Der fachliche Austausch zur Rolle der Jugendhilfe auf kommunaler Ebene wurde durch Brigitte Watermeier, Leiterin des Kreisjugendamtes Borken und Isabelle Rüsche, Fachdienstleiterin Soziale Dienste, bereichert. Sie brachten zentrale Impulse in die Diskussionen ein und unterstrichen die Relevanz eines abgestimmten und kooperativen Handelns zwischen öffentlichem und freiem Träger. Es wurde deutlich, wie vertrauensvoll und eng die Zusammenarbeit zwischen der Evangelischen Jugendhilfe Münsterland und dem öffentlichen Träger der Jugendhilfe bereits gestaltet ist und welche Entwicklungspotenziale bestehen, um Hilfen künftig noch individueller, flexibler und wirkungsvoller zu gestalten.
In der kommenden Woche stehen in Stadtlohn Bürgermeisterwahlen an. Vor diesem Hintergrund nutzten Vertreter:innen lokaler Parteien, darunter CDU und SPD, ebenso wie der amtierende Bürgermeister die Gelegenheit, sich mit Fachkräften und jungen Menschen auszutauschen. Die Gespräche machten deutlich: Jugendhilfe darf kein Randthema sein. Vielmehr gehört sie ins Zentrum kommunaler Verantwortung und verdient politische Aufmerksamkeit, klare Haltungen und konkrete Unterstützung.
Schüler:innen und Lehrkräfte des Berufskollegs Canisiusstift Ahaus sowie des Lise-Meitner-Berufskollegs Ahaus nutzten die Gelegenheit, Jugendhilfe kennen zu lernen. Für viele von ihnen war es ein erster, aber nachhaltiger Einblick in ein Berufsfeld mit gesellschaftlicher Relevanz und persönlicher Tiefe.
Mit dem Tag der offenen Tür hat die Evangelische Jugendhilfe Münsterland eindrucksvoll gezeigt wie transparente, professionelle und partizipative Jugendhilfe heute aussehen kann. In Stadtlohn wurde sichtbar, dass Jugendhilfe nicht nur eine soziale Dienstleistung ist, sondern ein zukunftsweisender Beitrag zur Gestaltung einer solidarischen Gesellschaft.