„Baby-Bedenkzeit”

Der Babysimulator



Elternkompetenz ist nicht angeboren, sondern wird erlernt. Dies geschieht häufig zufällig im familiären Alltag durch Nachahmung der Praxis oder „lerning by doing“.

Mit den Baby Bedenkzeit Säuglingssimulatoren haben Mädchen und Jungen die Chance Elternkompetenz zu prüfen, zu erlernen oder zu erweitern. Ein Säuglingssimulator stellt ein pädagogisches Instrument dar. Er wird von Fachkräften als eine Methode in der Arbeit mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu verschiedenen Zwecken einsetzen kann,

  • Zum Erlernen von Pflegehandlungen,
  • zur Selbsterfahrungen in der Rolle als Eltern,
  • zur Prävention gegen Kindesmisshandlung und Vernachlässigung oder
  • zur Reflexion des eigenen Zukunftsentwurfes

Die computergesteuerten Babysimulatoren werden genutzt, um zu demonstrieren, welche Versorgung und Pflege ein echter Säugling benötigt. Durch unterschiedliche Laute und Schreien signalisiert die Puppe, wie ein Säugling, das Bedürfnis nach Nahrungsaufnahme, Aufstoßen, Windelwechsel und beruhigendes Wiegen. Sie gibt Rückmeldung und reagiert auf grobe Behandlung und Gewalt, falsche Lage und fehlende Kopfunterstützung. Die Vernachlässigungen und Misshandlungen werden von dem Computer aufgezeichnet und können bei Beendigung des Projektes mit Datum und Uhrzeit abgelesen werden.
Ebenso kann man auch erkennen, wie gut der Simulator versorgt wurde.
Jedes Projekt kann auf Absprache auch durch den Projektbegleiter abgebrochen werden.


Elternpraktikum für Mädchen, Jungen oder junge Paare

Während eines Elternpraktikums übernehmen Jugendliche für einige Tage die Verantwortung für ein Realcare Baby. Diese müssen wie richtige Kinder gefüttert, gewickelt und versorgt werden. Anders als bei echten Babys, zeichnen die Babysimulatoren aber sowohl gute Versorgung, wie auch Vernachlässigungen oder Misshandlungen auf. Am Ende des Elternpraktikums wird ein Bericht abgerufen, um diese Aufzeichnungen abzulesen und die Ergebnisse auszuwerten.

Das Projekt kann im Notfall immer beendet werden.

Mädchen, Jungen oder auch junge Paare können sich entscheiden, ob sie sich auf das Rollenspiel „Baby Bedenkzeit“ einlassen wollen – ob sie nach einer Vorbereitungsphase für mehrere Tage und Nächte „Mutter“ oder „Vater“ der computergesteuerten Baby-Puppe werden wollen.

Bei der Baby-Bedenkzeit erhalten die „Mütter“ oder „Väter“ auf Probe einen realistischen Einblick in den Alltag mit einem Baby. Die Jugendlichen erleben, was es heißt Verantwortung für einen Säugling zu übernehmen. Die Gefahr, aus idealisierten Vorstellungen heraus ein Kind zu bekommen wird verringert; anstelle von Wunschdenken können bewusste Entscheidungen und eigenen Erfahrungen treten, und das Wissen, wie einschneidend die Bedürfnisse eines Säuglings den eigenen Alltag bestimmen.

Ergänzend zu der Erfahrung, einen Säugling versorgen zu müssen, ist es möglich, dem Projekt noch weitere Themenschwerpunkte, wie Kindersicherheit, Entwicklung und Lebensplanung, zu geben. Bei diesen Schwerpunkten wird mit den Jugendlichen erarbeitet, was es zusätzlich bedeutet, einem Kind ein gutes und sicheres zu Hause bieten zu können.

Das Projekt kann je nach Möglichkeiten und Wünschen individuell gestaltet werden. Hier gilt es, mit den Betreuern und auch Jugendlichen zu gucken, welche Zielsetzung erarbeitet werden soll.
Im Regelfall, dauert ein Babybedenkzeit Projekt 4 Tage als direkte Zeit mit den Babysimulatoren, zuzüglich einem Vor- und einem Nachbereitungstreffen.

Vorbereitungstreffen für bis 5 Jugendliche (ca. 4 Tage vor Übergabe der Simulatoren)

  • Vorstellung des Projektes
  • Demonstration des Säuglingssimulators

4 Tage Elternpraktikum

  • Übergabe der Puppen und des Zubehörs
  • Erfahrungsaustausch, Informationen zu Pflege und Erziehung eines Säuglings, Kindesvernachlässigung und -misshandlung, Kosten eines Kindes bis zum dritten Lebensjahr
  • Rückgabe der Puppen am 4. Tag

Nachbereitungstreffen

  • Reflexion des Projektes nach 1 Woche
  • Erfahrungsaustausch

Babypflegekurse mit Gruppen oder Klassen

Jugendliche, besonders Mädchen, interessieren sich schon sehr früh für Säuglinge und Kleinkinder. Oft wurden schon während des Babysittens Erfahrungen im Umgang mit Kleinkindern gesammelt.
Diese Erfahrungen zu untermauern und den Jugendlichen ein pädagogisches und pflegerisches Grundwissen ergänzend zu vermitteln, ist das Ziel der Babypflegekurse. In diesem Rahmen ist es den Jugendlichen möglich, sich bewusst mit den Fragen und Problemen auseinander zu setzten, die der Umgang mit Babys und Kleinkindern mit sich bringt. Zudem ermöglichen ihnen vielseitige Informationen und Einblicke in die Themen, ein differenziertes Bewusstsein über die Zusammenhänge zu entwickeln und die zukünftigen Anforderungen an sie als Eltern zu erkennen.


Die Themen eines Babypflegekurses

Ein Babypflegekurs umfasst ca. 8 x 1,5 Stunden.

  • Entwicklung des Kindes im Mutterleib
  • Entwicklung im ersten Lebensjahr
  • Ernährung eines Säuglings (Stillen? Fläschchen? Brei?)
  • Waschen, Wickeln, Tragen
  • Wohlbefinden
  • Alltägliches Leben mit einem Säugling
  • Was kostet ein Kind im 1. Lebensjahr?
  • Kindersicherer Haushalt
  • Spielzeug für Kleinkinder
  • Wenn Eltern überfordert sind

Berufe begreifen/Jobbörse

Auch außerhalb der evangelischen Jugendhilfe sind die Babysimulatoren gefragt. Mehrfach im Jahr finden Projekttage für Schule statt, wie die Jobbörse oder Berufe begreifen, an welchen ein Stand mit den Puppen den Beruf der KinderpflegerIn vorstellte.

Hier können die Schülerinnen und Schüler erproben, wie man ein Kind hält, es wickelt oder füttert. Im Allgemeinen wird mit Ihnen besprochen, was bei dem Beruf erlernt wird und worauf man achten muss, wenn man mit kleinen Kindern arbeitet.


Kontakt
Betty Loschelder,
Mobil: 0175-2643703
Email


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