Sozialpädagogisch Betreutes Wohnen Steinfurt
Bahnhofstraße 38
48565 Steinfurt
Tel: 02551-82583
Fax: 02551-833332
Mobil: 0151-40 486 757 (Geraldine Koßmann-Richter)
Aufnahmealter: ab 16 Jahre
Platzzahl: s.u.
Mitarbeiter*innen: 7 päd. Fachkräfte
Gesetzliche Grundlage:
§ 34 SGB VIII Heimerziehung, sonstige betreute Wohnform
§ 41 SGB VIII Hilfe für junge Volljährige, Nachbetreuung
§ 53 SGB XII Eingliederungshilfe
§ 67 SGB XII Hilfe zur Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten
Finanzierung: Leistungsentgelt (stationäre Unterbringung), Fachleistungsstunde (im ambulanten Rahmen)
Konzeption
Das Sozialpädagogisch Betreute Wohnen der Ev. Jugendhilfe Münsterland gGmbH ist ein Betreuungsangebot für Jugendliche und junge Erwachsene ab 16 Jahren, die in unseren Appartements, Wohngemeinschaften oder Trainingswohnungen stationär betreut werden. Ambulante Betreuung ist zudem im Kontext der Trainingswohnungen oder im eigenen häuslichem Umfeld möglich.
Diese Betreuung geschieht je nach Bedarf im Rahmen
des SGB VIII bzw. XII.
Zielgruppe sind junge Menschen:
- die aufgrund verschiedener Schwierigkeiten in der Herkunftsfamilie nicht in ihrer Familie leben können oder wollen
- bei denen die herkömmlichen Gruppenangebote der stationären Erziehungshilfe nicht mehr passend erscheinen
- mit denen an einer beruflichen Perspektive gearbeitet werden soll
- aus der Obdachlosigkeit oder bei drohender Obdachlosigkeit
- die als junge Mütter oder Väter mit Kleinkindern Unterstützung im Alltag mit ihrem Kind benötigen und ihre Erziehungsfähigkeit weiter entwickeln möchten
- die schwanger sind und sich mit sozialpädagogischer Unterstützung auf ihre Mutterrolle und das Leben mit Kind vorbereiten können
- unbegleitete minderjährige Geflüchtete (UmF) und unbegleitete junge volljährige Geflüchtete
- mit Schwierigkeiten im lebenspraktischen Bereich
- mit zu klärendem Hilfebedarf
- die strafrechtlich in Erscheinung getreten sind
Ziele unseres Betreuungsangebotes sind:
- Entlastung der Heranwachsenden und der Herkunftsfamilie, um neue Entwicklungen zu ermöglichen
- Selbstversorgung im hauswirtschaftlichen Bereich
- Schulbesuch und Schulabschluss
- Planung und Realisierung beruflicher Integration
- Ggf. Erwerb der deutschen Sprache
- Verantwortlicher Umgang mit Geld und Sicherstellung sozialrechtlicher Ansprüche
- Individuelle Tages- und Wochenstrukturierung
- Stärkung der persönlichen und sozial – emotionalen Kompetenz
- Aufbau eines eigenen sozialen Lebensumfeldes
- Aktive Freizeitgestaltung und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben
- Entwicklung einer eigenen Lebensperspektive
- Bezug und Gestaltung einer eigenen Wohnung
- Bewältigung persönlicher Krisen
- Entwicklung von Alternativen zum Suchtmittelkonsum
- Verbesserung der Beziehung zur Herkunftsfamilie
- Ablösung vom Elternhaus
Methoden / Konzeptionelle Schwerpunkte
Bildung und Beruf
- Tagesstrukturierende Maßnahmen intern und mit Kooperationspartnern:
- Besuch der Jugendwerkstatt Steinfurt
- Kooperation mit beruflichen Bildungsträgern vor Ort: z.B. Lernen fördern
- Unterstützung beim regelmäßigen Schulbesuch und bei der Erreichung des angestrebten Bildungsziels
- Kooperation mit Schulen und Ausbildungsbetrieben
- Unterstützung bei der Arbeitsuche und Arbeitsaufnahme
Umgang mit Behörden
- Unterstützung bei behördlichen Angelegenheiten
- Hilfestellung bei rechtlichen Angelegenheiten
Lebenspraktische Aufgaben
- Gezieltes Training von Haushaltstechniken: Kochen, Putzen, Finanzen, Einkaufen, Erstellung von Wochenplänen
- Begleitung bei lebenspraktischen Aufgaben
Soziales Miteinander
- Förderung der Beziehungsfähigkeit
- Integration in den Sozialraum, z.B. Kontaktaufnahme zu Vereinen und Nachbarn
- Freizeitaktivitäten, Sportangebote
Kooperation
- Netzwerkarbeit mit z.B. Arbeitsagentur, Jobcenter, Bildungsträgern, Schulen, Arbeitgebern, Beratungsstellen, beruflichen Hilfen, etc.
- Institutionelle Kooperation SGB VIII, XII, III
Familie
- Arbeit mit der Herkunftsfamilie
- Kontaktpflege zu ehemaligen Bewohner*innen des SBW
Individuelle Betreuung
- Bezugsbetreuer*innensystem und Co- Betreuung
- Flexible Betreuungszeiten und Rufbereitschaft zu festen Zeiten
- Einzel- und Gruppengespräche
- Krisenbewältigung
Übergänge
- Übergänge gestalten: z.B. von der Wohngruppe ins Betreute Wohnen, vom SBW in Ambulant Betreutes Wohnen oder in die eigene Wohnung
Angebote im SBW Steinfurt
Appartement – Wohnen in der Bahnhofstraße 38, Steinfurt
Auf drei Etagen stehen im Haupthaus den Klient*innen 9 Appartements mit Bad und Küchenzeile und ein 2-Zimmer-Appartement, welches z.B. auch eine Mutter-Kind-Betreuung und Paarbetreuung ermöglichen kann, zur Verfügung. Waschraum, Gemeinschaftsraum, Besprechungszimmer und ein Büro ergänzen das umfangreiche Angebot.
Wohnen in Trainingswohnungen
Junge Menschen, die bereits eine ausreichende Verselbständigung erreicht haben, werden in Trainingswohnungen bzw. in eigenen Wohnungen betreut, um in dieser Stufe der Betreuung mehr Autonomie zu erlernen. Die Trainingswohnungen werden von uns eingerichtet und verwaltet. Vor Beendigung der Betreuung wird der junge Mensch unterstützt, eine eigene Wohnung zu finden.
Von großer Bedeutung ist, dass Betreute, die die Betreuungs- bzw. Wohnform innerhalb des SBW´s wechseln, weiterhin von ihren BezugsbetreuerInnen begleitet werden können. Ein Bezugsbetreuerwechsel erfolgt lediglich, wenn pädagogische Gründe dafür sprechen.
Alle Wohnungen des SBW befinden sich in zentraler Lage und sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen. In Steinfurt sind die Jugendwerkstatt, alle Berufsschulen, das Arbeitsamt, das Berufsbildungswerk und der Bahnhof in unmittelbarer Nähe zu erreichen.
Tagesstrukturierende Maßnahmen
Ein besonderer Baustein unserer Arbeit ist die intern vorhandene Möglichkeit eine angemessene Tagesstruktur zu schaffen. Durch die Zusammenarbeit mit der Jugendwerkstatt können Jugendliche, die sich zeitweise nicht in der Schule, der Ausbildung, der Arbeit oder berufsfördernden Maßnahmen befinden, hier wichtige Lernschritte gehen, durch begleitete Mitarbeit in den Arbeitsfeldern Holzwerkstatt, Möbeltransport, Kunsthandwerk, Malerhandwerk, Verkauf oder Hauswirtschaft. Zum Konzept der Jugendwerkstatt gehört auch die Organisation und Begleitung von Betriebspraktika.
Für die Zielgruppe der unbegleiteten minderjährigen und jungen volljährigen Geflüchteten werden in Kooperation mit Bildungsträgern vor Ort Deutschkurse organisiert, die neben dem Spracherwerb der Tagestrukturierung dienen können.
Presse