KompetenzZentrum Pflegefamilien/Westfälische Pflegefamilien

Podcast gefällig? „Die Chance Pflegefamilie“ – Rosali Witthake bei Radio RST

  • Was unterscheidet eine Pflegefamilie von einer Familie mit nur leiblichen Kindern?
  • Welche Voraussetzungen muss ich haben, wenn ich ein Pflegekind aufnehmen möchte?
  • Bin ich zu alt oder zu jung?

Darum geht’s: Kindern ein Zuhause geben

Alle Kinder – auch Jugendliche – brauchen einen Ort, an dem sie Fürsorge, Geborgenheit und vor allen Dingen Zuverlässigkeit und Verständnis von Erwachsenen erleben.

Es gibt Kinder und Jugendliche, die nicht mehr in ihren Herkunftsfamilien leben können, die Gründe dafür sind vielfältig. Die Erfahrungen der Kinder und Jugendlichen, ihre körperliche und seelische Entwicklung machen verschiedene Formen von „Pflegefamilie“ notwendig.

Wir suchen Menschen, die Kindern und Jugendlichen Pflege- oder Gastfamilie sein möchten oder sie in einer Sozialpädagogischen Lebensgemeinschaft betreuen wollen.
Wir bereiten Familien / Lebensgemeinschaften für ihre Aufgabe vor und bieten ihnen Beratung und Begleitung.


Erfolgsgeschichten

Wie Marie den Weg in ihre Pflegefamilie fand

Marie* ist vier Jahre alt. Ihre Eltern sind alkoholkrank. Das Jugendamt vermutete einen sexuellen Übergriff aus dem Freundeskreis. Die Kita erlebte deutliche Verwahrlosungstendenzen und sah das Kindeswohl gefährdet. Ambulante Hilfen lehnte die Familie ab. Daraufhin wurde Marie aus der Familie genommen und lebte 11 Monate in einer Inobhutnahmefamilie.

Wenn der Weg zurück nicht möglich ist

Nach einer umfangreichen Klärungsphase wurde klar, dass Marie nicht mehr bei ihren leiblichen Eltern leben kann. Eine verlässliche Pflegefamilie für Marie wurde gesucht.

„Ich wünsche mir ganze liebe Eltern mit einem großen Garten. Und ich möchte ein Tier haben!“
Marie

Wer war bereit, Marie einen neuen Platz zum Großwerden anzubieten? Das Leben wird durch die Familienerweiterung quasi „auf den Kopf gestellt“.

Gute Vorbereitung ist wichtig

In einer ersten Phase mit Interviews und Schulungen bereiten wir zukünftige Pflegeeltern auf die Aufgabe vor, einem Kind mit einem vollen Rucksack aus der Vergangenheit ein neues Zuhause zu geben. Dabei ist es wichtig, dass wir unsere Bewerber*innen gut kennenlernen, um zu erschließen, welche Familie am besten zu Marie passt und sie mit all ihren Besonderheiten annehmen könnte.

Der erste Kontakt

„Besonders bewegend ist es immer wieder, wenn beim ersten Kontakt zwischen Pflegekindern und den zukünftigen Pflegeeltern der Funke überspringt“
KompetenzZentrum Pflegefamilien

Marie zieht ein

Nach einer eng begleiteten Anbahnungszeit – mit allen Höhen und Tiefen – konnte Marie einziehen. Ab jetzt beginnt für die Berater*innen und die Pflegefamilie immer eine neue spannende Zeit. Marie bringt ihre Wünsche und Bedürfnisse, aber auch ihre Lebensgeschichte und ihre Erfahrungen mit ihrer Herkunftsfamilie in die neue Familie mit.

Manchmal ist sie lieb und fröhlich, manchmal ist sie aber auch furchtbar ungerecht, wütend und einfach traurig. Oft weiß Marie selber nicht warum sie so ist. Ihre Pflegeeltern würden ihr gerne helfen, wissen aber oft nicht wie. In regelmäßigen Gesprächen steht unser Team den Kindern und Pflegeeltern unterstützend und erklärend zur Seite.

„Es ist schön zu sehen, wenn eine Pflegefamilie glücklich zusammenwächst.“
KompetenzZentrum Pflegefamilien

Die Herkunftsfamilie bleibt Familie

Dabei ist es wichtig zu verstehen, dass zu Marie auch immer ihre Herkunftsfamilie gehört. Maries Verhalten und ihre Gefühle sind oft geprägt durch die Erfahrungen mit den Menschen aus ihrer Vergangenheit.
Als Bindeglied zwischen beiden Familien steht für uns, als Begleitteam das Wohl von Marie immer im Vordergrund.



Was sollten Sie als Pflegeeltern mitbringen?

  • Freude am Zusammenleben mit Kindern
  • die Bereitschaft, sich die eigene Familie für einige Zeit durcheinander bringen zu lassen
  • ein hohes Maß an Vertrauen zu sich selbst, zum Leben und zu anderen Menschen
  • ein ausgesöhntes, offenes Verhältnis zur eigenen Kindheit
  • Belastbarkeit und Erfahrung in der Bewältigung von Krisen und Konflikten
  • gute Freunde, die einen unterstützen
  • Lust auf gemeinsam gestaltete Zeit
  • Achtung und Wertschätzung gegenüber der Herkunftsfamilie des Kindes
  • Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit Jugendamt, BeraterInnen und Institutionen

Trinken wir einen Kaffee? Wir laden Sie ein.

Dann plaudert es sich leichter. Schön ist, sich für das Thema umfassend Zeit zu nehmen. Ihnen schwirren viele Gedanken und Fragen durch den Kopf. Wir sind dafür da, Sie so zu informieren, dass es keine Überraschungen gibt.



Zukunft gelingt gemeinsam