Therapeutisches Zentrum Coesfeld
Bahnhofstraße 23
48653 Coesfeld
Tel: 02541-80171-11
Mobil: 0175-8852190
Projektleitung: Ana Martins
Mitarbeiter*innen: 17 pädagogische Fachkräfte
Gesetzliche Grundlage: §§ 28, 29, 30, 31, 34, 41 SGB VIII
Finanzierung: Fallpauschalen, Fachleistungsstunden
Das Therapeutische Zentrum besteht aus einem multiprofessionellen Team aus Sozialpädagog*innen mit vielfältigen Zusatzqualifikationen sowie Mitarbeiterinnen aus der Familien- Gesundheits- und Kinderkrankenpflege (FDKiKP). Basierend auf den nachfolgenden Rechtsgrundlagen werden individuelle Hilfeangebote in enger Kooperation mit dem Jugendamt geplant.
Das Therapeutische Zentrum bietet neben den diagnostischen,- und therapeutischen Interventionen die unten aufgeführten Angebote der Flexiblen Hilfen für Kinder,- Jugendliche und Familien an.
Was sind Flexible Hilfen?
Wir bieten Familien, Alleinerziehenden, Eltern oder Kindern und Jugendlichen Hilfe und Unterstützung bei der Bewältigung schwieriger Lebenssituationen. Wir wollen dazu beitragen, dass die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen gelingt sowie Eltern und Familien nötige Hilfen erhalten.
Wie beraten und unterstützen wir Sie und Ihre Familie?
Wir erkunden mit Ihnen gemeinsam Ihre Kompetenzen und bieten Ihnen neue Möglichkeiten, sie zu nutzen. Um für Sie Veränderungen zu ermöglichen, interessieren wir uns für Ihre Gewohnheiten, Sichtweisen, Lebenseinstellungen und Strukturen. Unser Blick ist dabei stets auf Ihre Stärken gerichtet. Unsere Arbeit setzt auf diese vorhandenen Stärken und Ressourcen und bindet das Lebensumfeld der Familien, Jugendlichen und Kinder mit ein.
Dadurch werden positive Veränderungen, für Sie und mit Ihnen, möglich.
Wie arbeiten die Flexiblen Hilfen mit mir / uns zusammen?
Wir unterstützen Sie darin, Ihre eigene Fähigkeiten und Möglichkeiten (wieder) zu entdecken und sie für eine Verbesserung Ihrer Situation zu nutzen.
Die Zusammenarbeit erstreckt sich dabei über einen mit Ihnen und dem Jugendamt besprochenen Zeitraum. Unsere MitarbeiterInnen kommen je nach Vereinbarung zu Ihnen. Ebenfalls sind Beratungskontakte in unseren Räumlichkeiten in Coesfeld möglich. Die konkrete Gestaltung der Hilfe wird mit Ihnen und dem Jugendamt in einem Planungsgespräch festgelegt. Dabei orientieren wir uns an den gewünschten Veränderungen und formulieren mit Ihnen gemeinsam entsprechende Ziele. Wie diese erreicht werden können, wird auf Ihre individuelle familiäre Situation abgestimmt.
Die Erziehungsbeistandschaft ist eine ambulante Jugendhilfemaßnahme nach § 30 SGB VIII und soll das Kind oder den Jugendlichen bei der Bewältigung von Entwicklungsproblemen möglichst unter Einbeziehung des sozialen Umfelds unterstützen und unter Erhaltung des Lebensbezugs zur Familie seine Verselbstständigung fördern.
Zur Zielgruppe der Hilfemaßnahme gehören Kinder / Jugendliche und deren Eltern, Stiefeltern, bzw. Personensorgeberechtigten, wobei das Kind / der Jugendliche im Fokus der Maßnahme steht.
Die Maßnahme richtet sich an Kinder/Jugendliche die zum Beispiel:
Die Maßnahme richtet sich an Eltern, die…
Der Erziehungsbeistand soll das Kind / den Jugendlichen in der Persönlichkeitsentwicklung begleiten und unterstützen. Für eine gute Zusammenarbeit ist es zunächst wichtig, dass eine tragfähige Bindung zwischen dem Kind/Jugendlichen und dem Erziehungsbeistand aufgebaut wird.
Neben Gesprächen mit dem Kind/Jugendlichen hat der Erziehungsbeistand die Möglichkeit, erlebnispädagogische Elemente in seine Arbeit mit einzubeziehen. Falls erforderlich arbeitet der Erziehungsbeistand zum Beispiel mit Schulen, Psychologen oder Arbeitsstellen zusammen.
Ziel der Hilfe ist es unter anderem die Beziehungen innerhalb der Familie zu fördern und Unterstützung bei Konflikten zu leisten. Hierzu können gemeinsame Gespräche (Kind/Jugendlicher – Eltern – Erziehungsbeistand) vereinbart werden.
Bei älteren Jugendlichen kann eine Ablösung aus der Familie und die Verselbstständigung Thema sein.
werden im Hilfeplangespräch festgelegt und richten sich nach dem Bedarf des Kindes/Jugendlichen und der Familie.
Die Sozialpädagogische Familienhilfe ist ein Hilfeangebot für Familien, d.h. Lebensgemeinschaften mit mindestens einem Kind, deren Lebenssituation durch vielfältige psychosoziale Schwierigkeiten gekennzeichnet ist. Aufgrund der problematischen Situation können die Eltern ohne diese Hilfe das Wohl ( Versorgung, Erziehung, Bildung) ihrer Kinder nicht gewährleisten.
In der Familie liegt in der Regel eine Kombination von mehreren Problemen vor, wie, z.B.
Die Familiensituation wird häufig durch beengte Wohnverhältnisse, einem problematischen Wohnumfeld, Langzeitarbeitslosigkeit, Überschuldung, interkulturelle Konflikte, etc. verschärft.
Die Kinder reagieren auf diese belastenden Familienverhältnissen durch Symptome wie z.B.
Die Aufgabenstellung ist orientiert am Wohl des Kindes und an der Sicherung und Wiederherstellung der Erziehungsfunktion der Familie. Wichtigstes Ziel ist, die Handlungskompetenz der Eltern zu verändern und zu stärken.
Methodisch-pädagogische Arbeitskonzepte
Fallspezifisch kann Betreuung auch durch ein gemischtgeschlechtliches Zweierteam durchgeführt werden, um z.B. Identifikationsmöglichkeiten beider Geschlechter anzubieten.
Sozialpädagogische Familienhilfe ist in ihrem Setting so flexibel, dass Familien in außergewöhnlichen Problemlagen ausreichend und qualifizierte Hilfe angeboten werden kann.
Systemische Beratung sieht Rat- und Hilfesuchende als „Expert*innen in eigener Sache“. Die Grundhaltung ist von Akzeptanz und Wertschätzung geprägt. In der praktischen Arbeit orientieren wir uns an den Stärken, Erfolgen und Ressourcen der Menschen und arbeiten gemeinsam mit ihnen an konkreten, kurz- und mittelfristig erreichbaren und individuell passenden Lösungen für Probleme. Dabei beziehen wir die Beziehungen und die familiäre und institutionelle Lebenswelt des/der Einzelnen oder der Familie mit ein und versuchen, die dort vorhandenen Unterstützungsmöglichkeiten optimal zu nutzen.
Die systemische Beratung mit ihren spezifischen theoretischen Grundannahmen, ihrem Menschenbild und ihrer Methodik findet in nahezu allen Aufgabenfeldern erzieherischer Hilfen Anwendung: in der SPFH, in der Elternberatung im Rahmen von Erziehungsbeistandschaften, in Diagnostik und Clearing oder auch in der Beratung im Zwangskontext. Auch mit einzelnen Personen kann eine systemische Beratung durchgeführt werden.
Ziel der systemischen Beratung ist es, die Sichtweisen der Ratsuchenden zu erweitern und zu Lösungen zu kommen, die ihre Selbstwirksamkeit und Autonomie fördern, damit professionelle Hilfe langfristig verzichtbar wird.
In einer Eingangsphase werden eine stabile Arbeitsbeziehung aufgebaut, Probleme und Ressourcen des Systems gründlich erfasst, Aufträge geklärt, Ziele und Arbeitskontrakte formuliert. In der Arbeitsphase wird an diesen Zielen unter Einbeziehung des sozialen Umfelds, mit Konzentration auf die Ressourcen und Stärken der Beteiligten und mit systemischen Methoden (Fragetechniken, Genogramm, Familienbrett) intensiv gearbeitet. In einer Abschlussphase geht es um die Stabilisierung der erreichten Fortschritte, die Ablösung von dem/der Berater*in, die Erkundung und Anbindung von Unterstützungsmöglichkeiten im Umfeld und die Besprechung von Handlungsstrategien für den Fall, dass wieder Probleme auftreten könnten.
Zielerreichung und Wirksamkeit werden in regelmäßigen Abständen im Rahmen von Hilfeplangesprächen überprüft.
Dauer und Umfang der systemischen Beratung richten sich individuell nach dem Bedarf und den Zielen der Familie und werden im Hilfeplangespräch vereinbart. Die Finanzierung des Angebots erfolgt über die Fachleistungsstunde.
Beim systemischen Clearing werden die Probleme, die Ressourcen und die Entwicklungsbedürfnisse und eines Kindes und seiner familiären und sozialen Bezüge erfasst. Auf der Grundlage einer gründlichen Exploration und Dokumentation werden Empfehlungen ausgesprochen, wie und mit welchen Angeboten dem Hilfe- und Entwicklungsbedarf des Kindes und seiner Familie entsprochen werden sollte.
Kinder und Jugendliche mit zahlreichen, vielfältigen und massiven sozial-emotionalen Problemen und Verhaltensauffälligkeiten, Familien mit unklaren, wechselhaften und komplexen Lebens- und Beziehungsstrukturen, Familien, die bereits zahlreiche Hilfsangebote durchlaufen haben, ohne dass sich ihre Selbstwirksamkeit und Steuerungsfähigkeit deutlich erhöht haben.
Ziel des Clearings ist es, auf der Grundlage einer fundierten Exploration und Analyse zu aussagefähigen Erkenntnissen darüber zu gelangen, welcher Hilfe- und Entwicklungsbedarf besteht und mit welchen Maßnahmen und Angeboten man diesem sinnvoll begegnen kann.
Zunächst werden die Sichtweisen aller Beteiligter mit Hilfe unterschiedlichster Methoden der Exploration (Gespräche, Interaktionsbeobachtung, Hospitation, diagnostische Verfahren, Aktenstudium etc.) erhoben. Die so gewonnenen Erkenntnisse und Hypothesen werden mit den Beteiligten, dem/der Auftraggeber*in, im Fachteam und ggf. mit hinzugezogenen Fachleuten beraten. In Zusammenarbeit mit der betroffenen Familie werden Empfehlungen darüber ausgesprochen, welche Maßnahmen notwendig, sinnvoll und erfolgversprechend sind, um den Hilfebedarf eines Kindes und/oder einer Familie abzuwenden. Dabei ist die Beteiligung des betroffenen Kindes und seiner/ihrer Eltern sowie die Einhaltung der Schweigepflicht unverzichtbar.
Die Wirksamkeit und Wirkung des Clearings wird im Fachteam und im Auswertungs- bzw. Hilfeplangespräch mit der Familie und dem öffentlichen Träger überprüft.
Dauer und Umfang des Clearings richten sich ganz individuell nach Art und Komplexität der Aufgabenstellung.
Das Angebot „Famki“ ist angebunden an die Leistungsangebote der evangelischen Jugendhilfe Münsterland, therapeutisches Zentrum, Fachteam MKB (Mutter und Kind Betreuung).
Das Angebot der Famki stellt ein vornehmlich sekundäres, freiwilliges Leistungsangebot für werdende Eltern, Familien mit Unterstützungsbedarf, bzw. mit einer besonderen Belastung dar.
Grundsätzlich ist eine Kombination der Hilfe zur Erziehung ( wie z.B. SPFH, JuMeGa mit Kind) bei zusätzlichem pädagogischen Bedarf und/ oder Abwendung einer Kindeswohlgefährdung möglich.
Der Einsatz der „Famki“ ist niedrigschwellig und freiwillig. Es handelt sich um eine aufsuchende Tätigkeit in Familien mit erhöhtem Unterstützungsbedarf und noch zu klärendem Hilfebedarf.
Der Einsatz der „Famki“ soll:
Im Vordergrund steht die Förderung von Kompetenzen der Eltern in der Versorgung ihres Kindes.
Dazu zählt auch die Förderung der Gesundheit der Eltern, Mütter, Väter oder andere primäre Bezugspersonen ( wie z.B. Großeltern, Gastfamilien, Pflegefamilien ) die einer besonderen Belastung ausgesetzt sind.
Belastungen können sein:
Sozialpädagogische Diagnostik
Sozialpädagogischer Diagnosetabellen Risiko – und Ressourcenanalyse
Systematische und freie Beobachtungen
Trauma orientierte Diagnostik
ETI Essener Traumainventar
Interaktionsdiagnostische Instrumente
Entwicklungsdiagnostik
Bindungsorientierte Diagnostik
Systemische Familiendiagnostik
Eltern :
Empfehlung für eine geeignete Anschlussmassnahme
Pädagogischer Ansatz
Zielgruppe
Zielgruppe sind junge Menschen:
Region: Stadtlohn/Gescher Coesfeld
Angebot: Beratung & Therapie