Tagesgruppe Bocholt

Alfred-Flender-Str. 48
46395 Bocholt

Tel: 02871-22 83 33
Fax: 02871-22 83 31

Aufnahmealter: 6-13 Jahre
Platzzahl: 8 Plätze
Mitarbeiter*innen: 3 pädagogische Fachkräfte, Hauswirtschafterin
Betreuungszeiten: 10:00 Uhr-17:30 Uhr
Gesetzliche Grundlage: § 32 SGB VIII
Finanzierung: Tagessatz


Pädagogischer Ansatz

Die Tagesgruppen sind ein teilstationäres Angebot aus dem Bereich der familienunterstützenden Hilfen. Die Tagesgruppe versteht sich als ein pädagogisch – therapeutisches Angebot für Kinder im Alter von 6 – 13 Jahren und deren Familien, die intensive Beratung und Unterstützung bei der Bewältigung ihrer krisenhaften familiären Beziehungen wie auch der Stärkung ihrer Ressourcen in der Erziehungsfunktion suchen und aus ihrer Sicht benötigen.

Das Angebot soll die Entwicklung des Kindes durch soziales Lernen in der Gruppe, Begleitung der schulischen Förderung und Elternarbeit unterstützen und dadurch den Verbleib des Kindes in der Familie in seiner Familie sichern (§ 32 KJHG).

Die Umsetzung der o.g. Zielsetzung erfolgt auf der Grundlage eines systemischen Familienberatungsansatzes. Problemverständnis und Lösungsansätze werden dabei in einem gemeinsamen, partnerschaftlichen Prozeß mit allen Beteiligten entwickelt. Eltern sollen in ihrer Verantwortung gestärkt und in ihrer Sicht auf eigene Ressourcen unterstützt werden.

Veränderungsprozesse des Kindes werden mit Blick auf die innerfamiliäre Dynamik ermöglicht und durch das pädagogische Angebot der Tagesgruppen gezielt unterstützt.


Zielgruppe

In die Tagesgruppe kommen Kinder aus Familien, deren derzeitige Situation eine Überlastung darstellt und die eine Stärkung des familiären Systems wünschen. Die Familie sollte über aktivierbare Ressourcen verfügen und zur Zusammenarbeit mit der Tagesgruppe bereit sein.


Unsere Herangehensweise

Soziales Lernen in der Gruppe durch:

  • Bereitstellung sozialrelevanter Rahmenbedingungen und Strukturen, z.B. Lernen sozialer Gruppenregeln, Reflexion des Sozialverhaltens in themenzentrierten Gruppenangeboten.
  • Strukturierte Freizeitgestaltung und gezielte Förderung lebenspraktischer Fertigkeiten.

Bereitstellung der schulischen Förderung durch:

  • Förderung der Arbeitshaltung, z.B. tägliche strukturierte Begleitung bzw. Anleitung zur selbständigen Erledigung der Hausaufgaben, Kontrolle der Hausaufgaben und der Lernerfolge.
  • In Absprache mit den Lehrer*innen: Gezielte Einzelförderung bei Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten, z.B. Lese-Rechtschreib – und Rechentrainings durch Bereitstellung geeigneter Arbeitsmaterialien.
  • Kontinuierlicher Kontakt und fachlicher Austausch mit den jeweiligen Lehrern*innen.

Wir bieten für Eltern

  • Nachhaltige Förderung und Verbesserung der familiären Ressourcen, um der Familie eine dauerhafte Bewältigung ihrer Probleme zu ermöglichen – und somit das Aufwachsen des Kindes in der Familie ohne weitere Hilfe zu gewährleisten.
  • Erarbeiten geeigneter (professioneller oder wenn möglich nicht – professioneller) Unterstützungsmaßnahmen für Familien, in denen das Kind zwar leben kann, die jedoch nicht alle anfallenden Probleme dauerhaft aus eigener Kraft bewältigen können.

Dies geschieht:

  • In einem flexiblen Beratungssetting in der Arbeit mit Familien, z.B. regelmäßige Familien – und Elterberatung, Paargespräche und Hausbesuche zu individuell vereinbarten Zeiten.
  • Häufige telefonische Kontakte, z.B. Rückmeldungen, Nachfragen, kurzfristige Beratungen und Kriseninterventionen.
  • Hospitation der Eltern in der Tagesgruppe. Auf Wunsch Teilnahme an Gesprächen mit Lehrer*innen, Beratungsstellen, Kliniken usw.
  • Durchführung von Familienworkshops, Ferienangebote für Kinder und Eltern.

Weitere Angebote

Systemische Familientherapie

Flexible Jugend- und Familienhilfe Borken / Rhede

„System“, das ist ein Begriff, der in unserem Alltag ständig vorkommt und mit dem jeder zu tun hat. Wir kennen Ökosysteme, politische Systeme, soziale Systeme und auch das Herz-Kreislaufsystem des Menschen, um nur einige zu nennen. Obwohl sie sehr verschieden sind, haben sie doch etwas gemeinsames. In jedem System ist alles miteinander verbunden und hängt voneinander ab. Nun geht es in der systemischen Theorie hauptsächlich um „soziale Systeme“, wie z. Bsp. Familien oder Wohngemeinschaften. Auch diese sind durch ihre Mitglieder und deren Beziehungen miteinander verbunden und beeinflussen sich gegenseitig. Man kann sich das wie bei einem Mobile vorstellen, bei dem die einzelnen Teile auch direkt oder indirekt miteinander verbunden sind. Im Idealzustand hängt das Mobile frei im Raum, ist im Gleichgewicht und schwingt um sein Zentrum. Schneidet man nun z. Bsp. ein Teil des Mobiles ab, so gleichen die übrigen Teile die Störung aus, um wieder Stabilität zu bekommen, auch wenn es nun eine Schieflage gibt.

In sozialen Systemen ist das ähnlich, nur das die Teile dort wir Menschen sind. Die Mitglieder bemerken sehr schnell , wenn ihr System in Unordnung gerät und versuchen über Ausgleichsbewegungen die Störung zu beheben. Wenn das System in diesem Zustand ist, geht es einzelnen Mitgliedern meist nicht gut und die Ausgleichbewegungen, die doch helfen sollen, bringen oft eigenen Schaden.

Es ist also wichtig, dass komplette System zu sehen und daher sollte die gesamte „Familie“ an der Therapiesitzung teilnehmen, da jedes Mitglied für das Ganze wichtig ist.

Manchmal ist ein Mitglied der Familie durch sein Verhalten auffällig und „Stört“ die anderen damit auf. Die systemische Familientherapie sieht dies nicht als Störung, sondern als Versuch dieses einzelnen, belastende Probleme zu bewältigen. Bei der Lösung dieser Probleme, kann die Familie eine wichtige Rolle spielen. So kann es z. Bsp. einem aggressiven Kind helfen, wenn die Konflikte in der Familie offen und nicht verdeckt ausgetragen werden. Es ist wie bei dem Mobile: Veränderungen im ganzen System können jeden Einzelnen beeinflussen und Bewegungen eines Einzelnen, können das ganze System verändern.

Wann kann nun Familientherapie eine gute Hilfe sein?

  • Wenn es kaum noch gemeinsame Gespräche gibt
  • Wenn schon kleinste Meinungsverschiedenheiten zu massiven Konflikten führen
  • Wenn unter Geschwistern Konkurrenz, Rivalität und Aggressionen herrschen
  • Wenn ein Familienmitglied Verhaltensauffälligkeiten oder psychische Störungen zeigt
  • Wenn es häufig Streit, Beschuldigungen und gegenseitige Vorwürfe gibt
  • Wenn äußere Veränderungen ( Krankheit, Behinderung, Arbeitslosigkeit, Umzug, getrennt lebende Eltern etc. ) die Familie belasten.

Die systemische Familientherapie beginnt mit einem ersten Kontakt und Gespräch, über die Anliegen, Wünsche und Ziele der einzelnen Familienmitglieder, wobei auch wichtig ist, was auf keinen Fall während der Therapiestunden passieren sollte. Am Anfang wird auch geklärt, wie oft die gemeinsamen Zusammenkünfte stattfinden sollen und wer daran teil nimmt. In der Regel kommt die ganze Familie zur Therapie und bei Alleinerziehenden eventuell nur ein Elternteil mit Kindern. Manchmal macht es Sinn noch andere, wichtige Personen wie Lebenspartner*in oder Großeltern mit dabei zu haben. Wenn es die Situation erfordert, kann Familientherapie auch mit einzelnen Familienmitgliedern stattfinden.

Systemische Pädagogische Elternberatung

Flexible Jugend- und Familienhilfe Borken / Rhede

Pädagogische Elternberatung basiert auf einer systemischen und personzentrierten Haltung und der authentischen Überzeugung, daß jeder Mensch mit seinem Verhalten etwas für sich Optimales, Richtiges und Sinnvolles tut.

Diese Haltung bildet die Voraussetzung, Eltern für eine veränderte pädagogische Umgehensweise mit ihren Kindern zu gewinnen. Den Eltern wird die positive und angenehme Erfahrung vermittelt, dass sie mit ihrem Erziehungs – oder sonstigem Verhalten geachtet, ernst und angenommen werden.

Dies schafft die Möglichkeit, das Eltern sich auf neue Erziehungsvorstellungen einlassen können; bzw. Elternverantwortung und Erziehungskompetenz übernehmen oder erlernen wollen.

Wird für die Eltern positive Erfahrung mit Akzeptanz erlebbar, so wächst die Bereitschaft dieses Erlebnis an ihre Kinder weiterzugeben.

Auf diesen Grundlagen steht der systemischen pädagogischen Elternberatung u.a. folgendes Repertoire zur Verfügung Eltern in ihrer Verantwortlichkeit ernst zu nehmen und in die pädagogische Arbeit einzubeziehen:

  • Gestalten eines angenehmen Rahmens; Joining
  • Würdigung des Kommens
  • Klären von Anliegen einer jeden Person, Nutzen von Symbolen und Metaphern, Metaplankarten
  • Alle Anliegen zu einem Gemeinschaftsanliegen umdefinieren, dadurch ein gemeinsames Ziel erarbeiten, zu dem jede Person ihren Anteil beiträgt.
  • Anregen eines Brainstormings durch die Familie zur Erreichung des vorher erarbeiteten Gemeinschaftsanliegens.
  • Miteinander handeln aufgrund der formulierten Ziele durch szenische Darstellungen wie Familienbrett, Familienskulptur, Genogramm, durch arbeiten mit Subsystemen
  • Erfahrungsaustausch, z.B. Zielüberprüfung

Inhaltlicher Schwerpunkt der Pädagogischen Elternberatung liegt auf der Erweiterung der systemisch pädagogischen Kompetenz und auf der Vermittlungskompetenz von pädagogischen Inhalten Die theoretischen Grundlagen basieren auf aktuellen pädagogischen Konzepten und werden ergänzt durch die Personzentrierte Psychologie und durch Aspekte der Erwachsenenbildung.


Das Team

Pädagogische Mitarbeiterinnen
Andrea Rosen
Manuela Schmittmann
Maren Tübing
Ulrike Schwital

Hauswirtschaft und Raumpflege
Hannelore Vriesen


Region: Bocholt/Rhede

Angebot: Tagesgruppen


Zukunft gelingt gemeinsam