Diagnostik im therapeutisches Zentrum Gescher

Hauskampstr. 19
48712 Gescher

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Psychologische und psychometrische Diagnostik

Diagnostische Verfahren werden eingesetzt, wenn eine Prognose, d.h. eine Beurteilung über das künftige Verhalten einer Person oder mehrerer Personen gestellt werden muss, um die weitere Hilfeplanung für alle Beteiligten zu optimieren. Grundlage jeglicher Diagnostik ist das Aktenstudium sowie Gespräche mit den beteiligten Fachdiensten, die auch in Form einer Fallkonferenz durchgeführt werden können.

Je nach Entwicklungsalter des Kindes/Jugendlichen/Erwachsenen gehören zu einer mehrdimensionalen Diagnostik diagnostische Einzelgespräche und/oder spieltherapeutisch- diagnostische Einheiten. Bei Fragen der innerfamiliären Dynamik ist neben den Familiengesprächen die Verhaltensbeobachtung der innerfamiliären Interaktion ein notwendiges Mittel, entstandene Hypothesen über das familiäre Beziehungsgefüge zu überprüfen, mitunter auch darauf Einfluss zu nehmen.

Innerhalb der psychologischen Diagnostik kommt den psychometrischen Testungen ergänzende, erhellende und ggf. korrigierende Funktion zu, da durch diese quasi objektive Daten einfließen, die oftmals weder im persönlichen Gespräch, noch in der Beobachtung erfasst werden können und überdies nicht aus dem Kontakt zwischen Untersucher und Untersuchtem/n hervor gehen.

Das Ergebnis einer mehrdimensionalen Diagnostik setzt sich in umfassenden Fällen zusammen aus

  • Aktenstudium
  • Fallgespräche/Fallkonferenz
  • Diagnostische Einzelgespräche und/oder diagnostische Familiengespräche und/oder spieltherapeutische Einzelsitzungen
  • ggf. teilnehmende Verhaltensbeobachtung der innerfamiliären Interaktion
  • Psychometrischen Tests.

Die Beauftragung einzelner Bausteine macht im Einzelfall fachlich Sinn, wobei erfahrungsgemäß davon auszugehen ist, dass in allen Fällen eine oder mehrere psychometrische Messungen stattfinden. Auf deren Möglichkeiten soll im weiteren kurz eingegangen werden.

Zur Anwendung kommende psychometrische Tests können folgendermaßen klassifiziert werden

  • Leistungstests
  • Psychometrische Persönlichkeitstests
  • Persönlichkeits-Entfaltungsverfahren

Leistungstests

Die Gruppe der Leistungstests umfasst alle psychometrischen Tests, die helfen sollen, das allgemeine und/oder spezielle Leistungs-potential einer Person zu analysieren.

Leistungstests erfassen das maximale Verhalten einer Person. Zweck von Leistungstests ist zumeist, Unter- oder Überforderungen für die getestete Person einzuschätzen und eine Empfehlung für ein der Person entsprechendes Lern- und Leistungsumfeld auszusprechen sowie Förderempfehlungen zu geben. Beispielhaft für Leistungstests sind

  • Entwicklungstests
  • Intelligenztests
  • Konzentrations-, Aufmerksamkeits- und Gedächtnistests
  • Schultests
  • Spezielle Funktions- und Eignungstests

Nicht selten geben Leistungstests erste Hinweise auf Normabweichungen, die eine differential-diagnostische Abklärung nötig machen (z.B. räumlich-konstruktive Störung, ADHS).

Psychometrische Persönlichkeitstests

Die Gruppe der psychometrischen Persönlichkeitstests umfasst Verfahren, die der Analyse von allgemeinen und spezifischen Persönlichkeitsmerkmalen einer Person dienen.

Persönlichkeitstests erfassen das typische Verhalten einer Person. Der Zweck psychometrischer Persönlichkeitstests ist abhängig von der zu untersuchenden Fragestellung. Durch die Fragestellung wird auch bestimmt, welcher Persönlichkeitstest gewählt wird.

Durch Persönlichkeits-Struktur-Tests werden einzelne Persönlichkeitsmerkmale erfasst, die zusammen ein dynamisches Persönlichkeits-profil bilden. Es gibt Aufschluss darüber, wie die Persönlichkeitsmerkmale der untersuchten Person miteinander wirken und wie sich die Person im Vergleich zur Gesamtbevölkerung verhält. So können bspw. die individuelle Ausprägung von Angst, Aggression und Neurotizismus einer Person genauso erhoben werden wie deren Ausprägung in Dimensionen wie Offenheit für Erfahrungen, Gewissenhaftigkeit und Geselligkeit.

Klinische Tests werden für differential-diagnostische Zwecke eingesetzt im Grenz-bereich zur statistischen Normalität. Sie können Aufschluss über Verhaltensstile einer Person geben, spezifische Störungsbilder erfassen, den benutzten Erziehungsstil von Eltern beschreiben oder auch die familiäre Identifikation der einzelnen Mitglieder systematisieren.

Persönlichkeits-Entfaltungsverfahren (Projektive Tests)

Projektive Verfahren werden nicht als Test im herkömmlichen Sinne eingesetzt, da sie den Anspruch auf Objektivität nicht erfüllen. Sie finden insbesondere dort Verwendung, wo eine objektive Testung nicht möglich erscheint, z.B. bei der Erfassung der Erlebenswelt eines Kindes. Projektive Tests werden als Explorationshilfe verwendet, die Ergebnisse sind hypothesengenerierend.

Gemeinsam ist allen projektiven Testverfahren, dass der zu testenden Person mehrdeutiges Testmaterial vorgegeben wird. Aus den Reaktionen, Wahrnehmungen und Konstruktionen können Rückschlüsse auf die Untersuchungsfragen erfolgen. Bekanntestes Beispiel eines projektiven Verfahrens dürfte der Sceno-Test sein, dessen Testmaterial aus Puppen besteht, die verschiedene Altersgruppen beider Geschlechter darstellen und sich gut eignen, Familieninteraktionen nach zu spielen.


Kosten

Diagnostischen Leistungen werden über psychologische Fachleistungsstunden abgerechnet (z.Zt. 60,98 €/Stunde), die alle psychologischen Tätigkeiten umfassen.


Ansprechpartner

Dipl.-Psych. Klaus Gerhards
Psychologischer Psychotherapeut, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Mobil: 0170-9273963
Email



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