11. Oktober 2022

Auf dem Weg zum Einrichtungsschutzkonzept gegen Gewalt

Die Evangelische Jugendhilfe Münsterland arbeitet derzeit an der Erstellung eines Einrichtungsschutzkonzeptes gegen Gewalt. Die betreuten Kinder und Jugendlichen, aber auch deren Familien und die Mitarbeitenden des Trägers sollen hierdurch noch besser gegen Gewalt jeglicher Art geschützt werden. Der Erstellungsprozess ist für die kommenden zwei Jahre angesetzt und wird extern von der „Praxis für Sexualität“ aus Duisburg begleitet.

Ein Einrichtungsschutzkonzept kann nur erfolgreich sein, wenn der ganze Träger daran beteiligt ist und eine Kultur des Gewaltschutzes lebt.

In der Evangelischen Jugendhilfe Münsterland sind das neben den betreuten Kindern, Jugendlichen und Familien mittlerweile über 1000 Mitarbeiter*innen in ca. 100 Projekten. Zum Auftakt des Erstellungsprozesses für das Einrichtungsschutzkonzept fand am 28.09.2022 ein Fachtag im Ballenlager in Greven statt. Für die 120 teilnehmenden Fachkräfte hatte die „Praxis für Sexualität“ ein abwechslungsreiches Programm vorbereitet.



Mix aus Vorträgen und Workshops

Nachdem Karin Beckmann als Geschäftsführende die anwesenden Gäste und Mitarbeiter*innen begrüßt hatte, stand der Vormittag ganz im Zeichen der Vorträge von Werner Meyer-Deters und Ulrike Leimanzik. Meyer-Deters referierte über „Die Janusköpfigkeit der Macht im Kontext von Hilfe und Beratung“, wohingegen Leimanzik „Polizei und soziale Arbeit – Möglichkeiten und Grenzen der Zusammenarbeit“ in den Fokus nahm. Die Themenauswahl und zahlreiche Praxisbeispiele sorgten dafür, dass es während und nach den Vorträgen zu einem lebendigen Austausch zwischen allen Anwesenden kam.

Nach diesem Input ging es nachmittags in die verschiedenen Workshops. Unter Moderation des Teams der „Praxis für Sexualität“ beleuchtete man konkrete Themen des Einrichtungsschutzkonzeptes, z.B. die Risiko- und Ressourcenanalyse sowie Beschwerdewege unter dem Aspekt von Partizipation. Es wurde sich zudem mit Ideen für einen Verhaltenskodex und einen Interventionsleitfaden und nicht zuletzt mit einer Kultur der Achtsamkeit und Fehlerfreundlichkeit auseinandergesetzt. Die Ergebnisse und Anregungen aus den Workshops werden im weiteren Verlauf in die Erstellung des Einrichtungsschutzkonzeptes eingebunden.



Aufbruchstimmung

Am Ende des Tages konnte man viele positive Rückmeldungen zu den Inhalten, aber auch zum Ablauf der Veranstaltung vernehmen. Es herrschte eine positive Aufbruchsstimmung, um die Themen des Tages mit in die verschiedenen Projekte zu nehmen.

Für eine Steuerungsgruppe, bestehend aus 20 Mitarbeiter*innen aus verschiedenen Arbeitsbereichen, geht es direkt weiter mit der Erarbeitung des Einrichtungsschutzkonzeptes gegen Gewalt. Hier ein kleiner Ausblick: Damit in der Evangelischen Jugendhilfe Münsterland kein Raum für Gewalt bleibt, werden Präventionsangebote ausgearbeitet und in Zukunft fortlaufend umgesetzt. Alle sollen über ihre Rechte und Pflichten für ein gewaltfreies Miteinander informiert sein. Auch die Intervention bei möglichen Vorfällen wird klar geregelt. Möglicherweise Betroffene von Gewalt werden eine Ansprechpartnerin und Begleiterin haben. Verantwortlich hierfür werden die Mitarbeiterinnen Judith Milbradt für den Bereich Intervention und Luzie Vriesen für den Bereich Prävention sein. Auch das bereits fest installierte Beschwerdemanagement, das durch Betty Loschelder organisiert wird, wird weiterhin ein wichtiger Bestandteil bleiben.

Text: Luzie Vriesen


Zukunft gelingt gemeinsam