Am 27. Juni 2025 feierte die Evangelische Jugendhilfe Münsterland (EJHM) ihr 30-jähriges Bestehen: Ein Fest, das drei Jahrzehnte voller Engagement, Wandel und vertrauensvoller Begleitung von Kindern, Jugendlichen und Familien würdigte.
Die pädagogischen Leitungen Jan-Niklas Hellmann und Beate Schürmann führten locker und herzlich durch den Festakt. Zahlreiche Gäste aus Kirche, Politik, Verwaltung und dem Netzwerk der EJHM waren gekommen, um die Arbeit der Jugendhilfe zu würdigen. Die Superintendentin des Kirchenkreises Steinfurt/Coesfeld/Borken, Frau Susanne Falcke, eröffnete den Festakt mit einem geistlichen Impuls. Die Bürgermeisterin der Stadt Steinfurt, Frau Bögel-Hoyer, sowie die Landtagsabgeordnete Frau Schulze Föcking betonten die Bedeutung von Jugendhilfe und Kinderschutz. Einen wichtigen Beitrag leistete Dr. Stefan Ziegler als Vertreter des Hauptgesellschafters Juvandia. Er hob die vertrauensvolle Partnerschaft hervor, die die Grundlage für den Erfolg der EJHM bildet und stellte die strategische Bedeutung der Zusammenarbeit in den Vordergrund.
Die Geschichte der EJHM reicht weiter zurück als das Gründungsjahr 1995. Bereits zuvor waren vier eigenständige Einrichtungen, das Matthias-Claudius-Haus in Borken, das Jugendhilfezentrum Bispinghof in Nordwalde, das Gräfin-Walburg-Haus in Steinfurt und das Schifferkinderheim in Hörstel, aktiv. Diese Einrichtungen waren Vorreiter in unterschiedlichen Bereichen der Jugendhilfe und haben mit ihren spezialisierten Angeboten den Grundstein gelegt für die vielfältigen Hilfen, die die EJHM heute anbietet. Mit der drohenden Insolvenz des Diaspora Werkes Anfang der 1990er Jahre entstand die große Chance zur gemeinsamen Neuausrichtung, die 1995 in der Gründung der EJHM gipfelte. Dabei war die Einführung des neuen Kinder- und Jugendhilfegesetzes (KJHG) 1991 ein entscheidender Wendepunkt.
In den folgenden Jahren entwickelte sich die EJHM von klassischen Heimen hin zu einem Netzwerk aus dezentralen und flexiblen Hilfsangeboten in den Kreisen Borken, Coesfeld, Steinfurt und der Stadt Münster. Die Idee, Hilfe „dort zu leisten, wo junge Menschen leben“, prägte die Arbeit maßgeblich. 2003 wurde ein neues Leitbild entwickelt, das „Verantwortungsübernahme ermöglichen – Verantwortung übernehmen“ als Leitgedanken formulierte. Dieses Leitbild steht bis heute für die engagierte und selbstverantwortliche Arbeit der Mitarbeitenden, die mit Kreativität und Herzblut Projekte wie Anti-Aggressivitätstrainings, Familienanaloge Wohnformen oder Hilfen für unbegleitete minderjährige Asylsuchende ins Leben gerufen haben.
Heute beschäftigt die EJHM rund 1.300 Mitarbeitende und betreibt über 125 Projekte. Von stationären und ambulanten Hilfen über Kindertagesstätten und Offene Ganztagsschulen bis hin zu beruflicher Qualifizierung und Integrationsangeboten – das Spektrum ist breit und orientiert sich an den individuellen Bedürfnissen der Kinder, Jugendlichen und Familien vor Ort. Die Idee der „verantwortlichen Nähe“ ist seit jeher zentral: Fachlichkeit, Entscheidungskraft und Gestaltung passieren in den starken Regionen im Münsterland.
Am Nachmittag verwandelte sich unser Gelände in einen lebendigen Ort der Begegnung:
Mit Spiel- und Kreativaktionen, Musik, kulinarischen Leckereien und vielen schönen Gesprächen wurde das Jubiläum zu einem fröhlichen Miteinander. Aktuelle und ehemalige Klient:innen, Familien, Nachbar:innen, Mitarbeitende und Freund:innen – sie alle feierten mit uns und machten diesen Tag zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Ein besonderes Highlight war die Preisverleihung unserer Öko-Challenge. Zahlreiche Gruppen und Einrichtungen hatten im Vorfeld kreative und nachhaltige Projekte entwickelt – mit viel Herzblut und Teamgeist. Die ausgezeichneten Ideen zeigen eindrucksvoll, wie wichtig ökologische Verantwortung in der sozialen Arbeit ist und wie sie konkret gelebt werden kann.
Wenn Sie die wertvolle Arbeit der Evangelischen Jugendhilfe Münsterland unterstützen möchten, freuen wir uns über Ihre Spende. So helfen Sie uns, auch weiterhin jungen Menschen im Münsterland Halt, Förderung und neue Perspektiven zu geben.
Spendenkonto:
Evangelische Jugendhilfe Münsterland gGmbH
IBAN: DE93 3506 0190 2114 3140 24 (Bank für Kirche und Diakonie eG – KD Bank)
Verwendungszweck: Jubiläum EJHM 2025
Gemeinsam gestalten wir die Zukunft – für die nächsten 30 Jahre und darüber hinaus. Dieses Jubiläum war mehr als ein Rückblick – es war ein Ausblick. Ein Zeichen für unser gemeinsames Engagement in der Gegenwart und unsere Hoffnung für die Zukunft.
Für die nächsten 30 Jahre. Mit Herz, Haltung und Zuversicht.
Support beim Mittelaltermarkt Rahden durch die Jugendwerkstatt Steinfurt
Im vergangenen Jahr hat die Jugendwerkstatt Steinfurt im Rahmen eines eigenen LWL Projektes das Thema Mittelalter und Demokratie zum Schwerpunkt ihrer Arbeit gemacht. Gemeinsam mit den Jugendlichen aus der Werkstatt wurden unterschiedliche Themen behandelt, alte Burgen und verschiedene Mittelaltermärkte besucht sowie kreative Holzobjekte gebaut.
Im Rahmen dieses Projekts entstand bei einem Besuch der Jugendwerkstatt Steinfurt auf dem Mittelaltermarkt Rahden in 2024 die Idee, die Jugendwerkstatt beim Aufbau eines Marktes in 2025 einzubinden.
Thomas Schmit (Anleiter und Pädagoge in der Jugendwerkstatt) organisierte daraufhin gemeinsam mit Nobby Morkes ein passendes Angebot für die Jugendlichen. Am 06. Mai konnte durch eine gute und enge Zusammenarbeit der Jugendlichen, der Anleiter und dem Aufbauteam (Sven und Felix) eine Taverne und eine Bühne für den Anno Mark 1425 aufgebaut werden.
Die Kooperation zwischen der Jugendwerkstatt Steinfurt und Anno-Events war ein voller Erfolg und ein Highlight für alle Beteiligten, das sicherlich nach einer Wiederholung ruft.
Mit den Großeltern in den Wald – ein Rückblick auf zwei besondere Waldnachmittage
An zwei sonnigen Nachmittagen durften die Kinder des Montessori-Kinderhaus „Vergissmeinnicht“ eine intensive und abenteuerliche Zeit mit ihren Großeltern im Wald verbringen – ein herzliches Dankeschön an Familie Lösing, welche uns dafür wieder ihr wunderschönes Waldstück zur Verfügung gestellt hat!
Die Natur bot den perfekten Raum für ein liebevoll gestaltetes Programm, bei dem Groß und Klein auf ihre Kosten kamen. Besonders beliebt war das Waldbingo, bei dem Eierkartons als Sammelboxen dienten. Die kleinen und großen Entdecker suchten eifrig nach besonderen Fundstücken aus dem Wald – von Moos über Eicheln bis hin zu kleinen Federn. Ebenso faszinierend war das Waldmandala, dass aus Rinde, Blättern, Stöckern und anderen Naturmaterialien gelegt wurde. Alle konnte hier die Fantasie einbringen und zur Gestaltung beitragen. Gemeinsam wurden noch Schilder bemalt, welche im Wald als Geschenk verbleiben. Ein besonderes Zeichen des Dankes und der Verbundenheit mit Fam. Lösing, welche uns sehr oft ihren Waldabschnitt zur Verfügung stellen.
Auch für das leibliche Wohl war bestens gesorgt. Mit Kaffee, Apfelschorle und selbstgebackenen Kuchen unserer Küchenfee und einigen Kindern, konnten sich alle zwischendurch stärken und gemütlich zusammensitzen bevor wieder durch den Busch gestreift und über Baumstämme balanciert wurde.
Die Nachmittage waren voller Lachen, intensiver Gespräche, Entdeckungen und charmanten Begegnungen – ein rundum gelungener Ausflug, der sicher allen lange in Erinnerung bleiben wird.
WDR Lokalzeit zu Besuch beim Tri-X Projekt Steinfurt
Am 13.03.2025 besuchte Fr. Roters im Auftrag der WDR Lokalzeit das Tri-X Projekt in Steinfurt, welches seit 2018 erfolgreich Schülerinnen und Schülern, für die Schule nicht mehr das ist, was sie sein sollte, einen Anschluss und eine Perspektive eröffnet. Während der Dreharbeiten erzählte Janine mutig und authentisch ihre persönliche Geschichte und warum das Tri-X Projekt für sie ein echter Game Changer war und ist. André Warnke dagegen berichtete über die Entstehung, die tägliche Arbeit, das Konzept sowie die fehlende Finanzierung des Projekts. Die kurze Reportage findet sich für alle Interessierten in der ARD Mediathek der Lokalzeit Münsterland im Bericht vom 26.03.2025.
Fast sieben Jahre ist es inzwischen her, dass Peter Kücking (ehemals Projektleiter der Jugendwerkstatt Steinfurt) einen Antrag bei der Diakonie Deutschland für eine befristete Projektförderung für schulmüde Jugendliche stellte und damit das Tri-X Projekt ins Leben rief. Im Laufe der Jahre wurde das Projekt stets weiterentwickelt, das Netzwerk vergrößert, die Kooperationen erweitert und die Bekanntheit erhöht, sodass bis zu diesem Jahr einer Vielzahl von Schülerinnen und Schülern von ganz unterschiedlichen weiterführenden Schulen aus dem Kreis Steinfurt zu einem Schulabschluss, einer Ausbildung, einem weiteren Bildungsgang oder einer anderen Perspektive verholfen werden konnte. Dabei hat sich vor allem die Kombination aus Förderunterricht, Werkpädagogik und sozialpädagogischer Betreuung (daher leitet sich das Wort „tri“ ab) bewährt und maßgeblich zum Erfolg und bestehen des Projekts beigetragen. Die enge Kooperation mit der Schule am Bagno sowie der Realschule Borghorst ermöglichte den Unterricht durch Abstellung von Lehrkräften und die Jugendwerkstatt übernahm die werkpädagogische Anleitung sowie die sozialpädagogische Betreuung.
Da das Projekt jedoch stets auf finanzielle Förderungen angewiesen war, drohte dieses immer wieder neu beendet werden zu müssen. Die Hoffnung, das Tri-X Projekt im Rahmen des kreisweiten Pilotprojektes „Schule macht Beruf“ langfristig abzusichern scheiterte aus unterschiedlichen Gründen, jedoch konnte im vergangenen Jahr eine Mitfinanzierung des Projekts durch den Schulträger Ochtrup und die Gemeinde Schöppingen von je 10.000€ pro Schuljahr erreicht werden, woraufhin der WDR über einen Zeitungsartikel auf das Projekt aufmerksam wurde. Weitere 19.000€ fehlen nach wie vor, um das Projekt im nächsten Schuljahr weiterhin erfolgreich fortführen zu können. Die Zukunft bleibt also ungewiss, wenngleich hoffnungsvoll, da das Projekt inzwischen eine größere Bekanntheit erlangt hat und die gesellschaftliche Relevanz dieses Arbeitsfeldes unbestritten bleibt. Wie die Politik sich weiter dazu verhält bleibt unklar. Die evangelische Jugendhilfe ist gewillt das Projekt fortzuführen und Schülerinnen und Schülern, die von Einzelschicksalen betroffen sind, die notwendige Unterstützung zu kommen zu lassen, die sie für einen schulischen Erfolg dringend benötigen.
(Verfasst von André Warnke)
EJHM Leitungsrunde – Gemeinsam die Zukunft der Jugendhilfe gestalten!
Am 26. März traf sich die gesamte Leitungsrunde der Evangelischen Jugendhilfe Münsterland (EJHM) in der Westfalenstraße in Hörstel zu einer spannenden und zukunftsorientierten Sitzung. Das zentrale Thema des Treffens war die Umstrukturierung des Diakonieverbundes Schweicheln zu JUVANDIA – und die Frage, was diese Veränderung für die EJHM bedeutet.
Der Tag war von intensiven und produktiven Gesprächen geprägt, bei denen die Fach- und Regionalleitungen, die pädagogische Leitung, die Verwaltungsleitung sowie die Geschäftsführung der EJHM zusammenkamen, um die aktuellen Herausforderungen der Jugendhilfe zu diskutieren und Ideen für deren Weiterentwicklung zu sammeln. Es ging nicht nur um organisatorische Veränderungen, sondern auch darum, wie sich die Evangelische Jugendhilfe Münsterland zukunftsfähig aufstellen kann, um den Anforderungen der kommenden Jahre gerecht zu werden.
Karin Beckmann, Geschäftsführerin der EJHM, brachte ihre Begeisterung zum Ausdruck:
„Es hat wirklich viel Freude gemacht, in dieser tollen, großen Runde die Entwicklungen der Jugendhilfe voranzutreiben. Der Austausch von Ideen, das gemeinsame Nachdenken und Beraten war sehr inspirierend. Wir sind ein starkes Team, und es ist unglaublich motivierend, mit so vielen engagierten Menschen an der Zukunft der Jugendhilfe zu arbeiten.“
Der Dialog innerhalb der Leitungsrunde war ein wichtiger Schritt, um die Zusammenarbeit weiter zu intensivieren und die Weichen für die Zukunft der Jugendhilfe zu stellen. Alle Beteiligten konnten ihre Expertise einbringen und konstruktiv an Lösungen arbeiten. Der Wille zur Weiterentwicklung war deutlich spürbar – und es war motivierend, zu sehen, wie alle gemeinsam an der Gestaltung einer besseren und zukunftsfähigen Jugendhilfe arbeiten.
Ein Tag voller frischer Ideen und Inspiration
Der Austausch an diesem Tag eröffnete nicht nur neue Perspektiven, sondern stärkte auch den Zusammenhalt innerhalb der EJHM. Der gemeinsame Blick auf die Herausforderungen und Chancen der Jugendhilfe hat alle Beteiligten mit viel Energie und Kreativität für die kommenden Aufgaben gestärkt. Es ist klar, dass die Weiterentwicklung der Jugendhilfe ein kontinuierlicher Prozess ist, der durch Innovation und Teamarbeit vorangetrieben wird.
Dieser Tag war ein weiterer bedeutender Schritt auf dem Weg, die Evangelische Jugendhilfe Münsterland noch stärker und zukunftsfähiger zu machen – für die Jugendlichen, die wir begleiten, und für die Gesellschaft.
Eine Spende, die bewegt – 25 neue Fahrräder für unsere Kinder und Jugendlichen
Was für eine tolle Überraschung: Zweirad Heemann aus Wettringen hat unserer Einrichtung 25 brandneue Fahrräder gespendet! Der Kontakt kam über eine engagierte Mitarbeiterin unserer MWG am Tiggelsee zustande – und zeigt, wie wertvoll solche Verbindungen für unsere Arbeit sind.
Für die Kinder und Jugendlichen bedeutet die Spende weit mehr als nur ein Fortbewegungsmittel. Ein eigenes Fahrrad steht für Unabhängigkeit, Freizeitspaß und neue Möglichkeiten, sei es für den Schulweg, den Sport oder kleine Abenteuer in der Umgebung.
„Wir sind unglaublich dankbar für diese großzügige Unterstützung. Die Freude in den Augen der Kinder und Jugendlichen sagt mehr als tausend Worte“, so Melanie Albersmann und Jan-Niklas Hellmann, Pädagogische Leitungen bei der Ev. Jugendhilfe.
Ein riesiges Dankeschön an Zweirad Heemann für diese wunderbare Aktion!