Kita Die Arche – Unsere Pädagogik

Unsere Kitas folgen einem einheitlichen Leitbild.
Sie können sich auf dieser übergeordneten Seite („Das macht uns aus“) weiter dazu informieren.

Darüber hinaus hat unsere Kita weitere pädagogische Richtlinien erstellt:

Übergänge

Gruppenwechsel:

Übergänge werden in der Pädagogik als besonders bedeutsame Lebensabschnitte gesehen, in denen die Kinder eine neue Identität ausbilden. Dies kann die kindliche Entwicklung beschleunigen oder aber auch hemmen.
Um die Kinder bei diesem Übergang optimal zu unterstützen und auf den bevorstehenden Wechsel in die Ü2 Gruppen vorzubereiten, haben wir den folgenden Praxisleitfaden für unsere Einrichtung entwickelt:

  • Gemeinsam mit den Eltern überlegen die Gruppenpädagog*innen, zu welchem Zeitpunkt ein Wechsel in die Ü2 Gruppen sinnvoll ist. Mögliche Zeitpunkte könnten das neue Kindergartenjahr oder zum Geburtstag des Kindes sein.
  • Zwei wichtige Faktoren sind: wie weit ist das Kind und ist es für eine neue Umgebung bereit. Ist zwischen Eltern und Pädagog*innen eine einvernehmliche zeitliche Entscheidung getroffen, wird das Kind von einem/r Erzieher*in eng begleitet, und sucht so mit ihr gemeinsam die neue zukünftige Gruppe aus.
  • Die Kinder lernen so im Vorfeld ihre neue Gruppen und Erzieher*innen kennen, und können selber mitbestimmen, welcher Gruppe sie sich anschließen möchten.
    So gestalten sich Übergänge unkompliziert und fließend.

Ü3 – Schule

Die Frage der „Schulfähigkeit“ beginnt natürlich nicht erst im letzten Jahr vor der Schule. Das Ziel der pädagogischen Arbeit der Kita besteht darin, eine möglichst ganzheitliche Entwicklungsbegleitung der Kinder über die gesamte Kita-Zeit hinweg zu leisten. Wir verstehen daher die Zeit in der Kita als einen ganzheitlichen Entwicklungsprozess, dessen Ziel es ist, die Stärkung unterschiedlicher Kompetenzen zu begleiten und nicht ausschließlich den Erwerb konkreter Fertigkeiten zu fokussieren. Eine Orientierung an den individuellen und altersentsprechenden Bedürfnissen der Kinder ist daher selbstverständlich.

Schulanfängerangebot

Kinder im Jahr vor der Einschulung erhalten neben der individuellen Förderung und Beglei-tung die Chance „die Großen“ zu sein.
Dies bedeutet für die Kinder u.a., dass sie stolz auf sich selbst sind, zunehmend Verantwor-tung für sich und andere übernehmen können und somit zunehmende Eigenständigkeit erlangen.
Das Ziel unserer Vorschularbeit ist es, den Übergang vom Kindergarten zur Grundschule fließend zu gestalten. Dazu findet regelmäßig einmal wöchentlich nachmittags ein spezielles Angebot in diesem Rahmen statt. Ein Schwerpunkt der Angebote der Gruppe ist das gemeinschaftliche Tun, sowie das eigenständige Handeln. Die Kinder können so individuelle Fähigkeiten in allen Bildungsbereichen erlangen.
Zur Dokumentation der Entwicklung im letzten Jahr vor der Einschulung, hat jedes Kind einen Ordner, um den es sich eigenverantwortlich kümmert. Dort werden gesammelte und erbarbeitete Materialien der Angebote (wie Arbeitsblätter, selbstgestaltete Bilder und Fotos) eingeheftet.
Innerhalb dieses Rahmens werden in Exkursionen der soziale Lebensraum Hörstel mit den Kindern erkundet. Der Besuch kommunaler Institutionen in der Gemeinde wie z.B. Krankenhaus, Feuerwehr, Polizei, Post bieten besondere Einblicke für die Kinder.

Die Zusammenarbeit mit der Grundschule im Bezug auf den Übergang ist gegliedert in:

  • Ein Schulunterricht-Besuch
  • Spaziergang zur Schule
  • Besuch des Lehrers/der Lehrerin in der Kindertageseinrichtung

 

Bildungsarbeit

Unser Grundsatz ist es, das Kind in seiner Einzigartigkeit zu achten und jedes Kind individuell zu begleiten, anzuregen und herauszufordern, um so seine Entwicklungspotenziale möglichst vielseitig auszuschöpfen zu können. Das Kind wird somit als „Ganzes“ gesehen, mit seinen Neigungen, seinen Fähigkeiten und natürlich auch mit seinen Grenzen und Lebensbezügen.

Ob Motorik, Kreativität, Bewegung, kognitive und sprachliche Fähigkeiten, soziale Kompetenzen oder religiöse Zusammenhänge – alle diese Bereiche werden in der pädagogischen Arbeit unserer Einrichtung berücksichtigt und in gleichem Maße gefördert und unterstützt.

Durch unsere unterschiedlich eingerichteten Bildungsräume finden die wesentlichen Bildungsbereiche im Alltag Zeit und Raum. Sowohl im Freispiel als auch bei angeleiteten Aktivitäten haben die Kinder täglich Möglichkeiten

  • Bewegung
  • Sprache(n)
  • Spielen und Gestalten
  • Natur und kulturelle Umwelt(en)

zu erleben und sich dabei ihr Umfeld mit allen Sinnen zu erobern.

Besondere Schwerpunkte unserer Bildungsarbeit sind:

Schon als Familienzentrum & Sprach-Kita erfüllen wir ein weit größeres Aufgaben- und Verantwortungsspektrum als eine herkömmliche Kindertageseinrichtung.
Im Speziellen befassen wir uns in unserer täglichen pädagogischen Arbeit auch mit den folgenden weiteren Aufgaben:

  • alltagsintegrierte Sprachförderung
  • Projektarbeit
  • Sexualerziehung
  • Vorbereitung auf die Schule

Bei unserer offenen Pädagogik ist es wichtig, Beobachtungen für Dokumentationen festzuhalten, um Stärken und Fähigkeiten aber auch Förderbedarfe zu erkennen.

Beobachtungsverfahren

Tag für Tag kommen unsere kleinen Forscher voran – in Absprache mit den Eltern werden die Beobachtungen jedes Kindes in seiner Entwicklung schriftlich festgehalten und im halbjährlichen Rhytmus in einem Elterngespräch besprochen:
Folgende Verfahren unterstüzten uns bei der täglichen Beobachtung:

  • BISC (Bielefelder Screening)
  • evta
  • DESK 3 – 6 (Dortmunder Entwicklungsscreening für den Kindergarten)
  • die Abenteuer der kleinen Hexe (Bewegung und Wahrnehmung beobachten, verstehen, beurteilen, fördern)
  • BaSiK (Begleitende alltagsintegrierte Sprachentwicklungsbeobachtung in Kindertageseinrichtungen U3 und Ü3)

Alltagsintegrierte Sprachförderung

Sprachförderung im Alltag

Alle Kinder unserer Einrichtung finden in den Alltag eingebettet vielfältige Anregungen, ihre sprachlichen Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Unterschiedlichste Gesprächsanlässe erweitern das Sprachverständnis, den Wortschatz und die Ausdrucksfähigkeit der Kinder. Sie lernen dabei zum einen in den täglichen Morgenkreisen durch Gesprächsrunden, Geschichten, Lieder, Reime und Sprachspiele. Wichtig sind aber auch die vielfältigen Gespräche, die das Kind im Laufe des Kindergartentages mit anderen Kindern oder dem/rr Erzieher*in führt. Ein anregungsreiches Umfeld und gemeinsame Aktivitäten schaffen dabei vielfältigen Gesprächstoff.

Sprachförderung Delfin 4

Die Förderung der Sprache ist ein Schwerpunkt unserer Bildungsarbeit. Sprachförderung ist daher in allen Bildungsbereichen der pädagogischen Praxis integriert.
Die Kinder, die bei der Sprachstandfeststellung NRW getestet worden sind und bei denen ein zusätzlicher Sprachförderbedarf festgestellt worden ist, treffen sich zusätzlich 1 -2 mal in der Woche für 30 – 60 Min, um gemeinsam mit einer Kollegin über Spiele, Geschichten, Reime und Gespräche gezielt ihre Spontansprache, ihren Wortschatz, ihre Mundmotorik und ihre Lautbildung zu vertiefen und zu verbessern.

„Bisc“ und „HLL“ – ein Angebot für die angehenden Schulkinder

Mitarbeiter*innen unserer Einrichtung sind in der Durchführung des Testverfahrens des „Bielefelder Screenings“ und des Förderprogramms „Hören, Lauschen, Lernen“ geschult. Dies ist ein Verfahren zur Früherkennung einer möglichen späteren Lese-Rechtschreib-Schwäche. Durch spielerische Aufgaben zur Sprach-, Aufmerksamkeits- und Gedächtnisentwicklung soll erkannt werden, ob das Kind in seiner phonologischen Bewusstheit altersgemäß entwickelt ist. Für die ermittelten Risikokinder startet im Halbjahr vor der Einschulung ein zwanzigwöchiges Förderprogramm, in dem täglich für 10 Minuten spielerisch die wichtigsten Vorläuferfunktionen für den späteren Schriftspracherwerb trainiert werden.

„SISMIK“

Mit „SISMIK“ steht uns ein Beobachtungsverfahren zur Verfügung, um Kinder, die zweisprachig aufwachsen, gezielt in der Entwicklung ihrer deutschsprachigen Fähigkeiten zu beobachten. Außerdem beinhaltet das Verfahren vielfältige Anregungen, um Kinder mit entsprechendem Förderbedarf in den Alltag integriert sprachlich zu fördern und Eltern beratend zu begleiten.

Mischkagruppe für Spätaussiedlerkinder

Kinderparlament/Partizipation

Partizipation der Kinder

Partizipation im Kindergarten meint, dass eine Teilhabe der Kinder an verschiedenen Entscheidungen im Kindergartenalltag stattfindet. Ein wichtiges Erziehungsziel dabei ist, dass die Kinder lernen, ihre eigenen Ideen, Wünsche und Bedürfnisse wahrzunehmen und zu äußern. Die Kinder lernen dabei, ihre Meinung zu vertreten und in der Diskussion miteinander auch andere Meinungen und Standpunkte zu hören und zu akzeptieren.

Kinder im jungen Alter

in parlamentarischer Form zu beteiligen, ist eine Herausforderung. Die Auseinandersetzung und Einbeziehung der Gedanken, der Ideen, und der Ressourcen der Kinder ergänzen und bereichern unsere pädagogische Arbeit. Wenn Groß und Klein bei Planungen und Konfliktklärungen beteiligt sind, gelingt Vieles besser. Die Umsetzungen von Lösungsideen werden wesentlich erfolgreicher.

Bei uns hat jedes Kind das Recht, selbst zu entscheiden:

  • Was und wieviel es essen möchte!
  • An welchem Tisch es beim Essen sitzen möchte!

Wir gestalten gemeinsam eine angenehme Tischkultur während der
Essenszeit

  • Wo, mit wem und was es arbeiten bzw spielen möchte!
  • Ob es an den pädagogischen Angeboten teilnimmt!

Wir sorgen für eine Fülle an spannenden Anregungen und
Einladungen der besonderen Art

  • Von wem es gewickelt werden möchte
  • Ob es schlafen möchte

Kinderkonferenz

In der Kinderkonferenz und täglichen Stuhlkreisen können die Kinder ihre Wünsche, Anliegen und Bedürfnisse einbringen.
Die Kinder moderieren diese Zusammenkünfte. Vorschläge werden gesammelt und es wird gemeinsam abgestimmt. Die gewählten Vertreter einer jeden Stammgruppe protokollieren diese Ergebnisse und bringen sie in den Kinderrat der „Arche“ ein.

Kinderrat

Jede Stammgruppe wählt – unter den Vorschulkindern – ca. vierteljährlich zwei Vertreter in den Kinderrat. Die Ideen, Planungen, Beschlüsse und Anregungen aus den Gruppen werden diskutiert und dokumentiert. Die Vertreter kommen mit Aufträgen und Anliegen und bringen Ideen und Ergebnisse zurück in ihre Stammgruppen. Zwei pädagogische Fachkräfte unterstützen die Kinder dabei und sorgen dafür, die Inhalte der Treffen transparent zu machen und diese auch in das Team der Mitarbeiter weiterzutragen.

Partizipation in der U3- Betreuung

Genau wie bei der Beteiligung älterer Kinder geht es auch für die Kleinen – unter 3 Jahren – darum, die Rechte der Kinder zu wahren und zu begleiten, ihre Interessen in gemeinsamen Entscheidungsprozessen zu vertreten und so angemessene Beteiligungsverfahren und respektvolle Interaktion zu gestalten.
Kinder im U3- Bereich haben (Mitentscheidungs-) Rechte und können schon früh in zahlreiche Entscheidungen miteinbezogen werden.
In der „Arche“ beginnt das bereits im Rahmen der Eingewöhnung. Eine angemessene Eingewöhnungsphase, in der die Kinder ausreichend Zeit haben, sichere Beziehungen zu einer pädagogischen Fachkraft aufzubauen und mit ihrer Hilfe den Abschied von ihnen vertrauten Bezugspersonen zu bewältigen. Dies ist Voraussetzung dafür, dass sie sich den Bildungsangeboten, die ihnen unsere Kindertageseinrichtung macht, aktiv zuwenden können. Nach der Eingewöhnungsphase steht dem Kind das Recht zu, mit zu entscheiden, ob und wann oder von wem es z.B. gewickelt wird, was es spielen oder essen möchte.

Grenzen der Partizipation

Mitbestimmung und Teilhabe an bestimmten Entscheidungen im Kindergartenalltag ist die eine Sache. Natürlich gibt es viele Themenbereiche, zu denen die Kinder unbedingt gehört werden müssen, wenn es um ihre eigenen Interessen geht.
Zu nennen sind hier Entscheidungen in Bezug auf Spielangebote, Essensangebote oder Raumgestaltung in der Kindertagesstätte.
Dennoch gibt es Themen, bei denen es mit der Partizipation im Kindergarten eher schwierig wird. Dies betrifft vor allem Entscheidungen, die zum Schutz und zur Sicherheit der Kinder getroffen werden müssen.
Beispiel: Der Kinderrat möchte beschließen, dass die Erzieher*innen im Sommer damit aufhören, die Kinder ständig mit Sonnencrème einzucremen, weil es „so lange dauert“, „nervig ist“ und „so eklig klebt“. Dies ist jedoch eine Entscheidung und Maßnahme zum Schutz der Kinder. In demokratischer Weise würde man dieses Thema in der Runde wohl diskutieren, die Kinder aber mit vernünftigen Argumenten von der Notwendigkeit dieser Maßnahme überzeugen.


Zukunft gelingt gemeinsam