Zur Erstellung individueller Hilfepläne gehört auch die Möglichkeit, eine Anbindung durch eine erlebnispädagogische Anbahnungsphase (z. B. eine mehrtägige oder mehrwöchige Rucksack-, Fahrrad- oder Kanutour im In- oder Ausland) mit dem Ziel des Aufbaus einer intensiven Beziehung zu einem Bezugserzieher und anschließender Integration in die stationäre Unterbringung zu erreichen. So kann es unter Umständen auch Jugendlichen ermöglicht werden, in die WG Neutor einzuziehen, die zunächst für eine §34 – Maßnahme ungeeignet erscheinen oder diese kategorisch ablehnen.
Zum erlebnispädagogischen Ansatz gehören auch zahlreiche Freizeitangebote. So fährt die Gruppe jedes Jahr, neben der regulären Ferienfreizeit, in ein binationales Jugendworkcamp in die französische Bretagne. In Zusammenarbeit mit dem Deutsch-Französischen Jugendbildungswerk kommen die Jugendlichen vor Ort
mit französischen Jugendlichen zusammen, um gemeinsam gemeinnützige Arbeiten zu verrichten und im Gegenzug an freizeitpädagogischen Angeboten teilzunehmen.
Für Jugendliche mit erheblichen Gewalterfahrungen bzw. mit hoher Gewaltbereitschaft oder für bereits straffällig in Erscheinung getretene Jugendliche gibt es die Möglichkeit der Teilnahme an einem extra finanzierten Antiaggressivitätstraining. Der Ansatz des Coolnesstrainings zur Gewaltprävention ist im Gruppenalltag integriert und wird durch zwei ausgebildete Antiaggressivitäts- und Coolnesstrainer im Team sicher gestellt.
Jugendliche, bei denen der Betreuungsaufwand für die Bearbeitung pädagogischer und psychischer Probleme so hoch wird, dass dieser durch die Leistungsbeschreibung für Regelwohngruppen nicht mehr abgedeckt werden kann, können bei uns durch eine zeitlich begrenzte Intensivmaßnahme mittels dafür festgelegter Intensivsätze I - IV, weiter betreut werden.